Königlichen Saline Wilhelmshall

Geschichtliches

 In der Nacht auf den 14. April 1824 erreichte eine Tiefenbohrung erstmals im Bereich der späteren Saline Wilhelmshall in 114 m Tiefe ein Steinsalzlager. Der Rat der Oberamtsstadt Rottweil ließ daraufhin auf allen Türmen die Glocken läuten und „das grobe Geschütz“ abfeuern. Die Freude der Bürgerschaft war groß.
Mit einem Wasserrad angetriebene Pumpen förderten das salzhaltige Wasser (Sole) in den Bohrhäusern nach oben. Von dort gelangte die Sole über hölzerne Deichelleitungen in die Siedehäuser. Hier wurde die Sole schließlich in großen Siedepfannen eingedampft. Auf diese Weise wurden in der Saline Wilhelmshall etwa 800 000 Tonnen Salz gewonnen.

Noch heute steht das Hauptgebäude des Unteren Bohrhauses, das 1826 erbaut und 1833 an den heutigen Platz versetzt wurde. Die benachbarten Bohrhäuser über den Bohrlöchern 7 und 8 entstanden 1839 bzw. 1849. Diese beiden Solebrunnen sind bis zur Stilllegung der Saline im Jahre 1969 in Betrieb und bis heute erhalten. 
Der 1975 gegründete Solebadverein nahm sich auch der Aufgabe der musealen Nutzung dieses Bereichs an. Seine Mitglieder sammelten Geräte und Werkzeuge, Dokumente und Bildmaterial aus der Zeit der Saline und richteten die maschinelle Ausstattung des Unteren Bohrhauses wieder her.
1983 wurde einer der Rundbehälter von der Anhöhe zwischen Prim- und Neckartal zum Unteren Bohrhaus versetzt. Er dient heute als Ausstellungsraum. 

Nach Auflösung des Solebadvereins übernahm die Stadt Rottweil dieses Museum. Seit 1986 wird es vom Förderverein Salinenmuseum Rottweil e. V. ehrenamtlich betrieben.

Das Salinenmuseum zeigt die Salzgewinnung in Rottweil und ein Stück Arbeitswelt im 19. Jahrhundert. Daneben werden aber auch die Bedeutung des Salzes am oberen Neckar und die geschichtliche Entwicklung dessen Nutzung veranschaulicht. Die idyllische Lage des Unteren Bohrhauses im unteren Primtal am Fuß der waldreichen Keuperstufe verleiht ihm zusätzlichen großen Reiz.


Öffnungszeiten:

Mai bis einschließlich September
an Sonn- und Feiertagen von 14.30 – 17.00 Uhr mit Führungen
Sonderführungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung möglich.

Führungen und Workshops für Menschen mit und ohne Behinderung
und jeden Alters.